Jeder Klick zählt – noch bis 15. Mai
Im März vergangenen Jahres wurde die Kirche St. Peter und Paul in Andisleben zur schönsten Kirche des Monats gewählt. Jetzt macht sich die Kirchengemeinde daran, den Titel ‚Schönste Kirche des Jahres‘ zu erringen. Und in der Tat gehört dieses Kleinod klerikaler Baukunst zu den Highlights in unserer Region.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde die Kirche errichtet. Damals gehörte Andisleben noch zu Erfurt. Das Erfurter Rad an der Giebelseite ins Mauerwerk eingelassen, kündet davon. 1918 wurden die vier Glocken aus Messing und Kupfer ausgetauscht gegen Stahlglocken.
Im Inneren der Kirche wirken die Gemälde wie frisch restauriert, sind sie aber nicht. Das Leuchten der Farben hat sich über die Zeit erhalten. Die Balken des Dachgestühls sind weiß und weisen Lilienornamente auf.
Die Schröter-Orgel aus dem 18. Jahrhundert ist nach Einschätzung von Fachleuten eines der wertvollsten Instrumente in der Region. Sie wurde, so die Chronisten, auf Betreiben von Johann Friedrich Bach, der von 1723 an 20 Jahre lang als Organist in Andisleben wirkte, gebaut. Sie wurde zwischen 1994 und 1996 umfassend restauriert.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort beschossen. In Andisleben sind zu dieser Zeit eine Kompanie Wehrmachtsoldaten und eine Kompanie der SS stationiert. Am 10. April stehen die amerikanischen Truppen unmittelbar vor Andisleben. Wehrmacht und SS hatten Andisleben verteidigen wollen, der Ort brannte – eine Mauer der Kirche weist deshalb noch heute eine große Beule auf. Dem damaligen Bürgermeister Paul Schütz und seinem Helfer Kurt Poltermann war es zu verdanken, dass noch größerer Schaden vom Ort abgewendet werden konnte. Denn auf jenem Kirchturm hisste er eine weiße Fahne als Zeichen der Kapitulation. Bei diesem Unterfangen ist er angeschossen worden.
Der Titel ‚Kirche des Jahres‘ wird aus dem Kreis der Titelträger ‚Kirche des Monats‘ gewählt. Die Stiftung KiBa, die sich der Erhaltung von Kirchen verschrieben hat, führt hier Regie. Bereits über einhundert Förderzusagen mit einem Gesamtvolumen von rund 1,5 Millionen Euro wurden so ermöglicht.
Die Auszeichnung ‚Kirche des Jahres‘ ist ein Publikumspreis, bei dem jeder online für seine Lieblingskirche stimmen kann, noch bis zum 15. Mai 2022. Dieser Ehrentitel hilft den Kirchen, mehr Bekanntheit und Wertschätzung zu erlangen.
Wer mit abstimmt, kann auch für sich etwas gewinnen. Unter allen Teilnehmern werden folgende Preise ausgelobt:
1. Preis: Ein Aufenthalt für zwei Personen in einem exklusiven Top- oder Viersternehotel Ihrer Wahl (zwei Übernachtungen mit Frühstück, Auswahl aus 75 Hotels).
2. und 3. Preis: je ein Weinpaket vom Weingut Manz aus Rheinhessen
Eine Auswahl köstlicher Weine aus dem Weingut der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
4.-60. Preis: je ein Buch oder eine CD aus der edition chrismon
Hier gehts zur Abstimmung: https://www.stiftung-kiba.de/kirchedesjahres/info.php
Quelle: KiBa, Autor: B. Köhler, Fotos: S. Forberg